Zahlen

HG: 67kg BMI: 25,8
TG: 38kg BMI: 14,7

Dienstag, 17. September 2013

Ich bin wieder im Rennen!

Ha, wäre doch gelacht, wenn ich die Flinte ins Korn werfe und mich verkrieche. Nie und Nimmer! Egal, wie scheiße es mir geht und wieviel Niederlagen ich wegstecken muss, ich steh immer wieder auf!

Gestern Abend war ich echt kurz davor alles hinzuwerfen und mich meiner Krankheit einfach hinzugeben. Scheiß auf die Gesundheit, auf die Psyche. Scheiß auf jegliche Vernunft. Ich konnt nicht mehr. Jede Mühe war umsonst. Gott sei Dank war M. genau dann für mich da. Ich hab ihn vollgejammert und er ermutigte mich nicht aufzugeben und betonte immer wieder, dass er trotzdem auf mich stolz sei, auch wenn ich einen schlechten Tag hätte. Er war aber auch ehrlich und schrieb, dass er enttäuscht sei, wenn ich es nicht schaffe. Er will, dass ich weitermache. Ich will, dass ich weitermache!
Und was soll ich sagen? Heute war ein guter Tag! Ich hatte ein Frühstück, ein Mittagessen und ein Abendessen! Das hatte ich so verdammt lange nicht mehr.
Morgens: einen Kaffee mit Sojamilch und Süßstoff, fettarmer Joghurt, Magerquark, Weintrauben und Apfel
Mittags: ein Blech Backofengemüse, eine Tasse Tee, einen Kaffee mit Sojamilch und Süßstoff
Abends: 100g Magerquark mit einer Dose Pilze und einer Tomate, eine Tasse Tee
Gesamt: 500kcal
Mir geht es gut damit. Kein schlechtes Gewissen, kein Selbsthass. Ich hab es taktisch richtig gemacht. Morgens lange sättigend. Mittags ne große, sättigende, kalorienarme Portion Backofengemüse (war echt ne riesige Portion. Nen ganzes Blech! Aber so konnte ich diesen Fressdrang, der abends immer auf mich wartet, umgehen, da ich Mittags echt nen Berg an Nahrung essen durfte. Außerdem ist es für mich mittags kein Problem, wenn ich voll bin, abends hingegen ist das schrecklich.) und abends nochmal ne Kleinigkeit, damit ich wenigstens ein paar mehr Kalorien hab.
UND ich hab heute einen kleinen Fortschritt gemacht. Den hab ich aber erst erkannt, als ich auf'm Rad Richtung Schule saß. Ich stand morgens in der Küche und wog wie immer alle meine Zutaten ab und tippte die Menge bei fddb ein, damit es mir die Kalorien ausrechnete. Ich kam mit dem Kaffee und dem Apfel mit Joghurt und Quark aber auf nur knapp 110kcal. Ich entschied - ganz spontan - dass das zu wenig sei und schnippelte noch ein paar Weintrauben hinzu. So kam ich zwar auch nur auf 136kcal, aber immerhin bisschen mehr. Es klingt total banal, aber für mich ist das nen Schritt nach vorn. Ich hab lange nicht mehr gedacht, dass das zu wenig sei an Kalorien. Eher immer das Gegenteil. Ich bin immernoch fleißig am Kaloriensparen und ich kann immernoch nicht unbeschwert essen, aber heute war endlich mal wieder ein guter Tag und das motiviert mich ungemein.:)
Ich kann heute also stolz auf mich sein. Ich hab brav gegessen wenn auch zu wenig und war fleißig was Schulkram angeht.
Hach, ich möcht mich heute selbst umarmen.♥

6 Kommentare:

  1. Schön zu hören,dass du nicht aufgeben willst. Du schaffst das. Und auch wenn wir uns nicht kennen,ich bin auch stolz auf dich.
    Liebe Grüße!

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  2. Ich glaube, das ist einfach der Teufelskreis, in dem man durch das Hungern und die ES generell einfach gefangen ist. Die ES sind ja nicht nur die Probleme mit dem Essen, sondern eben auch die (depressiven) Verstimmungen und der ganze Kram. Das bedingt sich ja alles gegenseitig, so wechselwirkungsmäßig.

    Ja, irgendwann werde ich das wohl aufarbeiten müssen, ich weiß. Aber bisher ist es einfacher das zu verdrängen. Ich hoffe, dass ich das irgendwann im Zug der Bekämpfung der ES mache, aber das wirklich ja auch zeigen.
    Oh ja, ich bin ebenfalls sehr ehrgeizig und versuche ebenfalls sonstige Makel durch die Schule auszugleichen.
    Aber ich glaube, es ist enttäuschender/belastender, je länger man damit wartet, wenn Du verstehst, was ich meine. Also… die Probleme werden ja nicht weniger, im Gegenteil, alles häuft sich meh rund mehr an und wächst zu einem riesigen Berg an, der immer schwerer zu bewältigen wird. Auch wenn es nicht unmöglich ist, das will ich nicht sagen.
    Ich schäme mich ebenfalls so sehr dafür. Einerseits will ich die Anerkennung der anderen haben, und will, dass sie denken, wie dünn ich doch geworden bin, aber sie sollen mich ja nicht darauf ansprechen. Das ist der Horror.

    Auch letztens, als ich mit meiner besten Freundin, ihrem Freund, einem Kumpel und dem Jungen, für den ich ein wenig schwärme, einen Spieleabend gemacht habe. Und ganz am Ende meinte meine beste Freundin noch, mich hochheben und zur Tür tragen zu müssen und sagte etwas davon, dass ich ja so leicht sei wie eine Feder, irgend sowas und fragte dann (nicht ernst gemeint) nach meinem Gewicht. Also, nicht, dass sie es wissen wollte, einfach eine rhetorische Frage, aber mein Schwarm (ich mag das Wort nicht >o<) meinte dann irgendwas Zustimmendes und sagte was in der Richtung von „Sowas fragt man eine Frau ja nicht, aber das würde mich wirklich interessieren“ und sowas ist eben total verunsichernd, obwohl ich ja irgendwie drauf hinarbeite.

    Ich weiß nicht, es ist nicht mal so, dass ich mich/meine Meinung für schlechter halte, sondern eher für weniger wichtig? Also dass das, was ich denke, deswegen nicht unbedingt ausgesprochen werden muss. Ist aber auch nur außerhalb des Unterrichts so.
    Ich glaube, ich fasse es mal so zusammen: Verzerrte Selbstwahrnehmung ist extrem nervig und anstrengend. >o<

    Selbsthass ist was schlimmes, ich weiß. :( Aber den kannst Du auch überwinden, wenn Du daran arbeitest! Wenn der weg ist, ist der Drang bzw. die Neigung zur Selbstverletzung sicherlich auch nicht mehr so groß. Und die Selbstakzeptanz und das ganze drum herum würde sicher auch verbessert werden.

    Ja, die Krankheit mag ein Teil von dir sein, aber es ist wichtig, dass Du weißt, dass sie dich nicht komplett ausmacht und da auch noch eine wunderbare Person hinter der ES ist, die nur darauf wartet, dass die Bühne frei wird, ich bin mir sicher!

    Kleine Fortschritte sind auch was sehr Gutes. Ich glaube es ist nur wichtig, dass Du dir weiterhin bewusst bist, dass da eben noch Luft nach oben ist und Du nicht auf der Stelle trittst.
    Die Angst kann aber nur weg gehen, wenn Du das Gegenteil beweist und genug isst, ohne in diese alten Muster zurückzufallen. Also trau dich ruhig! :)

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    1. Jap, Theorie und Praxis liegen manchmal Welten auseinander, leider. Aber das wird schon! Arbeite daran! Auch, wenn es mal eine Woche nicht klappen sollte, oder sogar länger, dann heißt das noch gar nichts. Auch wenn es runterzieht. Sieh es mal so: Auf jeden Regen folgt immer ein Sonnenschein.
      Das wird schon wieder!
      Vielleicht muss man auch einen absoluten Tiefpunkt erreichen, damit es am Ende besser wird und eine Wende eintritt? Schön wäre da jedenfalls das Ergebnis, dass es einem besser geht.

      Es freut mich, dass Du heute einen besseren Tag hattest, wirklich!
      Glückwunsch auch zu deiner Kampfesstärke und dem Lebenswillen, den Du zeigst, ich bin stolz auf dich!
      Es ist schön, dass es dir so gut geht und Du sogar bewusst mehr Kalorien zu dir genommen hast, durch die Weintrauben, auch wenn es nur eine kleine Anzahl war! Aber auch wenn das nach wenig aussieht, es ist doch wirklich ein großer Fortschritt! :) Weiter so!
      Aber so viel ich auch lobe und ich will dich damit auch nicht nerven, aber es ist immer noch zu wenig. Nur, damit das in deinem Bewusstsein bleibt. Du wirst so nicht überleben können.
      Nimm dir den Satzteil, den Du am Ende des Posts durchgestrichen hast, zu Herzen, denn er ist war.
      So ein Tag ist ein guter Anfang, von dem aus Du dich gut weiter entwickeln kannst.

      Du schaffst das, Du bist eine wirklich starke Kämpfernatur, ich glaube an dich! :) ♥

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    2. Ja, eine Es, egal welche, ist noch viel mehr als nur ein Problem mit dem Essen. Man sagt ja auch, dass man durch eine ES seine eigentlichen Probleme kompensiert. Man flüchtet sich in eine Welt die aus Kalorien, Diäten, Nahrungsmitteln und Disziplin besteht und verdrängt alles andere.

      Du hast ja auch momentan schon genug damit zu kämpfen weit genug von der ES wegzukommen. Man sollte nicht alles sofort besser und richtig machen wollen, sondern jedes Problem Stück für Stück angehen. Dauert zwar länger, ist aber sinnvoller.
      Das stimmt. Merke ich selbst. Bin jetzt seit nem halben Jahr bulimisch und angefangen hat alles letztes Jahr im Dezember und wenn ich so zurückblicke wurde es eigentlich von Woche zu Woche schlimmer und es fiel mir immer schwerer 'normal' zu sein und nu steck ich richtig drin. Naja, selbst Schuld würd ich sagen..:/
      So ist es. Ich freu mich, wenn mir Leute sagen, dass ich dünn geworden bin, aber es beunruhigt mich auch, wenn ich merke, wie sie hinter meinem Rücken drüber reden.

      Solche Situationen kommen mir bekannt vor. Ich weich dann immer aus und lenk ab. Wie gesagt, ich will, dass sie sehen, dass ich abgenommen hab und gleichzeitig hab ich angst davor. Niemals würde ich einen meiner Freunde mein richtiges Gewicht verraten oder wieviel ich insgesamt abgenommen hab.
      Jetzt mal ne doofe Frage: Was ist eigentlich deine Motivation gesund zu werden? (Fiel mir grad einen, wegen Schwarm(echt nen dummes Wort :D)und meine Motivation eben zum größten Teil an M. liegt, weil ich den verdammt gern hab und nicht mehr enttäuschen will)

      Hach, das tut mir richtig Leid für dich.:( So nen denken muss lästig sein. Du machst dich selbst runter. (Aber tut man das nicht ständig bei ner ES?)
      Jap, diese Zusammenfassung triff es auf den Punkt genau!

      Ich versuche echt das in den Griff zu kriegen. Aber manchmal fällt es mir eben total schwer. Z.B. mir nach nem Fa zu verzeihen ist verdammt hart. Aber ich bin immerhin schon so weit, dass ich mich für gut gelaufende Dinge selber loben kann und stolz auf mich bin.:)

      Deine Worte sind echt Balsam für die Seele. Du hast recht. Sie gehört zu mir, aber es nur ein kleiner Teil den ich nicht dringend benötige.
      Was mich dennoch interessiert, dass was du schreibst, denkst du das auch selber? Also bist du bei dir selbst auch der Meinung, dass du ein wertvoller Mensch bist?

      Ich brauch diese Fortschritte auch! Für mich ist der erste Schritt ja schonmal getan: hatte ich einen Fa mit kotzen, dann verfalle ich am nächsten Tag nicht in mein hungern-Muster, sonder esse trotzdem wieder! Auch wenn die Waage ein paar Gramm mehr anzeigt!

      Ich geb mir die größte Mühe. Es ist echt ein zäher Kampf und es zerrt an meinen Nerven, aber ich pack das schon. Ich weiß zwar noch nicht genau, was mein Ziel ist, aber so weitergehen wie bisher kann es nicht. Das ist kein Leben.
      Manchmal muss man eben hart fallen um aufzuwachen. War bei dir ja auch irgendwie so. Du musstest erst die Grenze des Untergewichts erreichen, um zu merken, wie schlecht es um dich steht und das du DRINGEND was ändern musst.

      Dankeschön.:) Ich hatte gestern leider wieder nen Rückfall, aber ich lass mich nicht unterkriegen. Ich erwarte nicht, dass alles von Anfang an klappt, aber es soll doch bitte endlich besser werden! Ich schaff es aber echt noch nicht mehr zu essen. Essen macht mir viel zu große angst. Ich halt mich überwiegend an die gleichen Nahrungsmittel (Obst, Gemüse, Quark, Joghurt, Maiswaffeln, Kaffee mit Milch, Kartoffeln), weil ich mich da sicher fühle. Klar mach ich auch mal etwas Olivenöl an mein Gemüse oder etwas Haferflocken in den Joghurt, aber das sind dann echt Minimengen. Ich spare immernoch wo es geht.:( Aber sowas wie Nudeln, Brot, Käse, Magarine/Butter etc. kann ich nicht sorglos essen. Geht einfach nicht. Generell sind Lebensmittel mit über 100kcal pro 100g nen Problem für mich (außer man braucht von nem LM nur ne Menge unter 100kcal).

      Vielen Danke! Ich ziehe echt viel Kraft und Motivationen aus deinen Kommentaren.♥

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  3. Hast ne neue Leserin :-) wie gross bist du? :-)

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