Zahlen

HG: 67kg BMI: 25,8
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Montag, 7. Dezember 2020

Es ist möglich

 Falls jemand hier auf diesen Blog nochmal stößt- ich bin nicht tot. Surprise Surprise. Ich bin noch hier. Ohne Essstörung. Es ist möglich.

Sonntag, 12. April 2015

Geburtstag

Letztes Jahr war mein Geburtstag scheiße. Ich war am verhungern.
Dieses Jahr sollte er besser werden.
Gestern extra 2 Kuchen gebacken mit meinem wohl baldigen festen Freund und es war nen super Tag.
Heute fing es auch erst gut an. Ich hab mich über die vielen lieben Geschenke gefreut. Oma kam. Papa kam. Wir aßen den Kuchen. Meine Schwester kam nach... fängt ein kritisches Thema an und alles eskaliert. Es ging um Geld und keine Ahnung was.
Meine Schwester zickt und heult. Mama meckert. Papa rastet irgendwann endgültig aus, steht auf, schreit und spuckt wütend durch die Gegend und beschimpft meine Mutter. Zwischendurch immer mal wieder ein Tut mir Leid, Lina. von jemanden. Oma versucht zu schlichten, ich sitze einfach nur stumm am Küchentisch und schau mir das Theater an.
Papa verlässt rasend vor Wut die Wohnung Wenn du noch feiern willst, dann komm mit. Aber das ist eher nen Satz aus schlechtem Gewissen, denn er hat im selben Moment schon die Tür hinter sich zugeschlagen.
Ich steh auf, verkneif mir die Tränen und geh in mein Zimmer. Ich schließe die Tür, lasse mich genau daneben an der Wand runter, hocke auf dem Boden und schreib N. und J. wie beschissen meine Familie ist.
Vor der Tür zanken Mama und meine Schwester weiter. Ich will nicht heulen.
Oma kommt rein. Darf der Hund da liegen? Die Balkontür ist offen.. Mensch, das tut mir so Leid für dich. Da kann man auch nur krank werden. Sie schließt die Tür wieder. Mir entwischen die ersten Tränen und ich wünsche mir, dass meine Schwester jetzt einfach geht. Die Laune ist eh versaut.
Immer wieder versucht Oma den Streit zu schlichten. Ohne Erfolg. Ich weine.
Es ist kurz Ruhe. Oma kommt nochmal rein, bietet mir an, dass wir einen anderen Tag was schönes zusammen machen. Ich weine. Oma fängt auch an. Mama kommt rein. Will mich umarmen, ich zuck zurück. Ich bin nicht sauer... ehrlich nicht. Ich wollte das in dem Moment nur nicht.
Oma geht.
Meine Schwester steht unschlüssig in der Wohnung rum. Mama will, dass ich mit ihr und dem Hund rausgehe. Ich will aber nicht. Mama schiebt alles auf meine Schwester und meinen Vater. Ich sage Ihr seid alle Ärsche. Ich hab euch trotzdem lieb. Ist nicht schlimm. Ich weine.
Mama will, dass meine Schwester mit raus kommt. Sie weigert sich. Irgendwann rufe ich heulend aus dem Zimmer Jetzt geh bitte mit. Bitte! Sie gehen.
Ich sitz auf meinem Schreibtischstuhl, schaue ihnen aus dem Fenster nach und breche zusammen. Ich wollte dieses Jahr einen schönen Geburtstag. Ich bin 18 geworden. Ist das nicht etwas besonderes?
Ich frage N., ob er nicht bitte doch noch vorbeikommen kann. Er weiß es nicht genau, aber will alles versuchen.
Ich lese die Beglückwünschungen auf Facebook. Ich weine. Ihr habt ja alle keine Ahnung. 

Happy Birthday, Lina..

Donnerstag, 26. Februar 2015

Glücklichmacher

War gestern beim Psychiater. Bekomme jetzt Fluoxetin. Ist nen Antidperessivum für die die's nicht wissen. Ich will ich davor bewahren es zu googlen. Stehen nur Horrorgeschichten im Internet. Allein den Beipackzettel kann man als Tapete benutzen, haha. Mal sehen, ob es was bringt und ob ich's vertrage. Angeblich soll es, wenn es dann beginnt zu wirken, auch die Essanfälle mindern. Das wäre natürlich schnieke. Abwarten und Tee trinken.

Samstag, 21. Februar 2015

In der Realität ist die Wirklichkeit ganz anders.

Meine Damen und Herren,
setzen sie sich bequem hin, holen sie sich ihr Popcorn (oder auch nicht, wenn es ihre Essstörung nicht erlaubt) und zücken sie schon mal ihr Taschentuch - sie werden es eventuell brauchen. Dann lehnen sie sich jetzt bitte zurück und genießen sie die Show.

Eigentlich bin ich grade viel zu müde um nen gescheiten Blogpost hinzuklatschen, aber da ich eh nicht pennen kann oder will und ich eh dauer müde bin, macht das auch keinen Unterschied. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wo ich anfangen soll zu erzählen. Es passiert so viel, dass mir mittlerweile davon schon der Schädel brummt und ich das Gefühl habe, dass er jeden Moment auseinander platzt und sich meine Gehirnmasse an den Wänden wiederfindet. 
Ich glaube, ich fange damit an, dass ich mich verbessern muss. Ich hatte letztens geschrieben, dass sich ein Bekannter vom Parkhausdach gestürzt hat. Angeblich stimmt das nicht. Angeblich war es ein Unfall. Kann man glauben, muss man aber nicht. Auf jeden Fall hab ich das an einem Montag erfahren. Den Dienstag danach hätte ich eigentlich Therapie gehabt. Musste ich aber a) wegen Schule absagen und b) hatte ich wenig Lust das mit der zu zerquatsche. Ich verbinde ja viel mehr mit seinem Tod. Auf jeden Fall ging es ab da irgendwie bergab mit Mama. Also es ging ihr schon vorher nicht gut, aber ab da, meiner Meinung nach, wurd's rasant schlimmer. Komme ich später nochmal drauf zurück.
Am Donnerstag hat mich dann R. zu sich eingeladen. Der ist jetzt wieder in meinem Jahrgang, weil er wiederholen musste, da er bei "The Voice of Germany" mitgemacht hatte und deshalb nen halbes Jahr nicht inner Schule war. War auch echt ganz lustig mit dem. Immerhin mal einer auf meiner intellektuellen Ebene, aber - ja, es gibt immer ein aber - hat er nach relativ kurzer Zeit schon Versucht mich zu küssen. Warum tut er sowas? Jetzt ist unser Kontakt nur noch Rumgeflirte. Er will eh nichts Ernstes von mir und ich hab sowieso keinen Nerv auf was Richtiges. Er geht mir jetzt trotzdem nicht aus dem Kopf, haha. Super. Ich hätte lieber mit dem ne Freundschaft aufgebaut, aber sei's drum. Ich bin für alle eben entweder die kleine nervige Lustige oder die geile Fickbare. Nice.
Zurück zu der Situation zu Hause. Dauerstress. Für mich und für Mama. Ich war bis heute noch total hinüber, weil ich diese dumme Facharbeit schreiben musste, obwohl.. eigentlich bin ich schon wieder unter Druck, da ich am 26.02.15 ne Deutschklausur schreibe und unser Hodenkobold-Lehrer nichts, aber wirklich NICHTS mit uns gemacht hat. Dieser Stress + ne Mama die kurz vor nem Bournout steht und andauernd anfängt zu weinen hat sich natürlich äußerst negativ auf meine Psyche ausgewirkt. Ich bin andauernd am fressen und kotzen oder schieb Suizidgedanken. Letztens hab ich sogar mal wieder zur Klinge gegriffen. Wow, so tief bin ich schon lange nicht mehr gesunken. Auch jetzt reizt es mich wieder und ich weiß nichtmal warum. Es ist einfach so eine enorme innere Spannung in mir drin die nicht weg geht. Ich hab manchmal das Gefühl es zerreißt jetzt meine Brust oder ich möchte am liebsten losschreien oder heulen und manch anderes Mal..ja wie soll ich's beschreiben..manch anderes Mal krampf ich mich zusammen, weil es mich so erdrückt. So sehr, dass es schon fast weh tut. 
Ich weiß nicht woher das kommt. Warum ich so unfähig bin mein Leben zu leben. Ich weiß nur, dass sich schnellstmöglichst etwas ändern muss, weil ich sonst ernsthaft abkacke. Ich kipp aus den Latschen. Die Schule zerrt so an meinen Nerven. Es ist so anstrengend die ganze Zeit zu lachen, wenn man denen am liebsten ins Gesicht rotzen würde. Manchmal sieht man es mir auch an. Dann werde ich gefragt.. Aber was soll ich denen schon sagen? Bin bloß müde..
Mit meinem Körper komme ich auch nicht so ganz klar. Zwar gefällt es mir, dass ich deutlich mehr Muskeln habe und mein Po - ohne angeben zu wollen - knackiger denn je ist. Dennoch, ich finde mich scheiße. Mittlerweile weiß ich, dass ich, egal wie ich aussehe, mich immer irgendwie scheiße finden werde, weil ich innerlich unzufrieden bin. Ich versuche trotzdem mit aller Gewalt mein Äußeres zu verändern. Verzweiflung, ahoi. Manchmal stehe ich vor dem Spiegel und finde mich gut. Dann dreh ich mich nur nen Centimeter weiter und schon finde ich mich wieder abstoßend. Das ist so anstrengend.

So, meine Lieben, 
ich hoffe ihnen hat der bisherige Teil gefallen. Mal sehen ob es eine Fortsetzung gibt. Halten sie die Ohren steif!


Mittwoch, 18. Februar 2015

Willkommen zurück im Dreck

5 Tage. 5 Rückfälle. Läuft bei mir würde ich sagen.

Ich würde gerne näher drauf eingehen. Muss es überhaupt mal irgendwo loswerden (seit 2 Wochen keine Therapie mehr gehabt), aber keine Zeit. Hier läuft alles drunter und drüber und ich bin dauer gestresst und müde. Wieso kann mich nicht einfach nen Auto überrollen? Oder der Blitz treffen? Von mir aus soll mir nen scheiß Asteroid auf'n Kopf knallen. Hauptsache dieses letzte Bisschen in mir wird ausgelöscht. Das ist kein Leben mehr. Das ist nen verficktes vor sich hin vegetieren. Jeden Tag überlebe ich bloß nur noch. Macht dezent keinen Spaß mehr.

Ps.: Sobald ich Zeit habe wird hier sofort der Header geändert.. soviel Ironie verträgt dieser Blog nicht.

Dienstag, 10. Februar 2015

am Ende

Vor 2 Tagen hat sich ein Junge umgebracht, den ich kannte. Nicht gut, aber so vom sehen aus der Schule, aus der Kindheit noch und meine Schwester war mal die beste Freundin von seiner Schwester. Er ist vom  Parkhausdach gesprungen. 35m in die Tiefe..
Es beschäftigt mich ungemein und lässt mich nicht los. Mein Hirn blockiert und will es einfach nicht realisieren. Ich verbinde soviel mehr mit seinem Tod bzw. mit dem Selbstmord. Ich erlebe es jetzt am eigenen Leib, wie es sich für andere anfühlen muss, wenn ich dasselbe tue. Richtig, ich denke täglich darüber nach. Es ist schon soweit, dass meine Gedanken im Unterricht abdriften oder ich einfach erschöpft und sauer bin, weil sie nicht weg gehen, weil ich immernoch da bin. Es ist gruselig, wie sicher ich mir eigentlich schon bin und dass mich jetzt selbst sein Tod nicht davon abhält. Es schockt mich. Ich weiß jetzt, wie sehr es andere bewegt und wie heftig es wird.. aber es ist dennoch kein Grund mehr für mich es nicht zu tun.
Soll jetzt nicht heißen, dass ich direkt morgen munter vor den Zug springe oder irgendwelche Pillen einwerfe, aber es bedeutet, dass ich mich aktiv mit dem Thema auseinander gesetzt habe und mich ziemlich sicher bin, dass ich nicht glücklich und zufrieden alt werde. Nicht nur ich hab mich damit abgefunden, sondern auch meine Mama. Als ich gestern mittags nach Hause kam (hab ihr schon in der Schule geschrieben, dass er sich umgebracht hat), meinte Mama Versprich mir - dann hab ich sie unterbrochen und meinte, dass nichts verspreche, weil ich dachte, dass sie ankommt mit 'Versprich mir, dass du dir nichts antust' - Versprich mir, dass du dich wenigstens vorher nochmal meldest, wenn's dich überkommt... Das war ne harte Aussage. So weit ist es schon gekommen..
Leute, ich pack das einfach echt nicht mehr. Ich bin wieder komplett in der Bulimie gefangen nur ist anders.. aber nicht besser. Meine Depressionen werden immer schlimmer und ich zieh mich immer mehr zurück usw. und so fort. Keine Lust, dass jetzt wieder auszubreiten.

Donnerstag, 29. Januar 2015

Frage

Wenn ich einen Fressanfall hatte und anschließend gekotzt hab und mir dann nen paar Stunden später schwindelig wird oder ich Hunger bekomme und ich dann doch Abendesse.. ist das richtig? Ich hab total das Problem zu essen, wenn ich gekotzt hab..

Mittwoch, 21. Januar 2015

es tut weh

Ich vermisse es. Grade jetzt vermisse ich es dünn zu sein. Ich vermisse meine zarten Beine, meine extrem schmale Taille, meine dünnen Ärmchen und meinen super flachen Bauch. Ich will nicht so schwabbelig sein. Ich hab das Gefühl, dass ich trotz Sport genauso wabbelig aussehe, wie vor nem Jahr mit dem Gewicht ohne Sport.. Es ist schrecklich. Es tut weh. So so so weh. Ich will nicht mehr in mir drin stecken. Wenn ich könnte würde ich mich selber auskotzen. Ich ertrage mich nicht. Ich bin einfach nicht mehr gut drauf. Ich kann es mir nicht mehr einreden. Ich schaff's hier nicht mehr. Ich weiß nicht weiter.. einfach nicht weiter. Ich will wieder hilflos sein. Ich nehme alles in Kauf. Jeden qualvollen Schritt, jede Träne.. alles. Nur nehmt mir den Scheiß wieder ab. Es erdrückt mich. Es tut so weh. Ich kann das nicht mehr tragen.. diese Verantwortung. Ich kann mich nicht um mich selbst kümmern. Ich will es nicht. Ich will wieder so hilflos sein. So unfassbar dünn und zerbrechlich, dass mich jeder in Schutz nimmt. Ich bin nicht stark. Ich bin's nicht. Wieso muss ich das sein? Wieso gebe ich mir selbst die Rolle? Wieso sieht jeder in mir diese Rolle? Wieso schaut nicht einer dahinter? Wie kann man denn jemanden das Lachen abkaufen, wenn seine Augen von tiefen Schatten gezeichnet  und völlig leer sind? Ich bin so fertig innen drin. Ich weiß langsam nicht mehr ein und aus. Ich geh an etwas kaputt, was ich nicht greifen kann.. nichtmal erfassen kann. Ich kann nicht vor mir selber weglaufen. Ich laufe aber ständig vor meinem Leben weg.
Ich will nicht mehr hungern, nicht mehr kotzen oder fressen. Ich will doch nur leben. Aber ich bin nicht fähig dazu. Ich hab das Gefühl ich bin schon tot und verotte am lebendigen Leibe..

Montag, 19. Januar 2015

Danke, Mama.

Sie sagt mir ständig, dass ich zu viel esse. Ständig, dass ich nicht mehr zunehmen muss. Ständig, dass ich ja andauernd nur rumkotze. Ständig, dass ich nicht so viel essen soll, damit ich kein Bauchweh bekomme. Ständig, dass ich wieder zunehmen werde. Ständig, dass ich nicht Panik schieben soll, dass das Essen leer geht.

Ich verstehe sie nicht. Was will sie erreichen? Ich sage ihr oft genug, dass sie doch bitte erkennen soll, WAS ich esse. Ich esse viel. Tatsächlich. Aber ich esse zu 70% Obst und Gemüse. Der Rest besteht dann aus Vollkorn und Getreideprodukte, (meistens) fettarmen Milchprodukten und gesunden Fetten. Ich sage ihr das. Sie versteht es nicht. Ich sage ihr, dass ich es schon wieder nicht mehr kann.. dieses 'normale' Essen. Sie versteht es nicht. Ich sage, dass ich so viel essen muss, um auf die passenden Kalorien zu kommen. Sie versteht es nicht. Ich sage, dass ich doch auch mal mehr brauche durch die ganze Bewegung. Sie versteht es nicht. Sie fragt nur, ob ich wirklich sicher bin, dass ich nicht weiter zunehme. Ich schau sie an und weine und schreie, ob ich denn so Fett aussehe? Sie verneint. Ich glaube ihr kein einziges Wort mehr.

Ich möchte das nicht mehr. Ich will hier weg.