Zahlen

HG: 67kg BMI: 25,8
TG: 38kg BMI: 14,7

Dienstag, 10. Februar 2015

am Ende

Vor 2 Tagen hat sich ein Junge umgebracht, den ich kannte. Nicht gut, aber so vom sehen aus der Schule, aus der Kindheit noch und meine Schwester war mal die beste Freundin von seiner Schwester. Er ist vom  Parkhausdach gesprungen. 35m in die Tiefe..
Es beschäftigt mich ungemein und lässt mich nicht los. Mein Hirn blockiert und will es einfach nicht realisieren. Ich verbinde soviel mehr mit seinem Tod bzw. mit dem Selbstmord. Ich erlebe es jetzt am eigenen Leib, wie es sich für andere anfühlen muss, wenn ich dasselbe tue. Richtig, ich denke täglich darüber nach. Es ist schon soweit, dass meine Gedanken im Unterricht abdriften oder ich einfach erschöpft und sauer bin, weil sie nicht weg gehen, weil ich immernoch da bin. Es ist gruselig, wie sicher ich mir eigentlich schon bin und dass mich jetzt selbst sein Tod nicht davon abhält. Es schockt mich. Ich weiß jetzt, wie sehr es andere bewegt und wie heftig es wird.. aber es ist dennoch kein Grund mehr für mich es nicht zu tun.
Soll jetzt nicht heißen, dass ich direkt morgen munter vor den Zug springe oder irgendwelche Pillen einwerfe, aber es bedeutet, dass ich mich aktiv mit dem Thema auseinander gesetzt habe und mich ziemlich sicher bin, dass ich nicht glücklich und zufrieden alt werde. Nicht nur ich hab mich damit abgefunden, sondern auch meine Mama. Als ich gestern mittags nach Hause kam (hab ihr schon in der Schule geschrieben, dass er sich umgebracht hat), meinte Mama Versprich mir - dann hab ich sie unterbrochen und meinte, dass nichts verspreche, weil ich dachte, dass sie ankommt mit 'Versprich mir, dass du dir nichts antust' - Versprich mir, dass du dich wenigstens vorher nochmal meldest, wenn's dich überkommt... Das war ne harte Aussage. So weit ist es schon gekommen..
Leute, ich pack das einfach echt nicht mehr. Ich bin wieder komplett in der Bulimie gefangen nur ist anders.. aber nicht besser. Meine Depressionen werden immer schlimmer und ich zieh mich immer mehr zurück usw. und so fort. Keine Lust, dass jetzt wieder auszubreiten.

9 Kommentare:

  1. Du sprichst mir genau aus der Seele:( Denke auch jeden einzelnen Tag darüber nach und werde es auch irgendwann in die Tat umsetzten...nur mit meiner Mutter würde ich darüber niemals reden, ich versuche immer vor allen so zu tun als wenn alles ok wäre, es mir gut ginge, aber nen scheiß gehts mir gut, aber die checken das alle eh ned,,,,,hab auch Depressionen und verstehe dich genau... ich bin heute zum ersten mal auf deinem Blog und finde ihn echt total super
    lg anonym (sorry, aber sollte nicht unbedingt jeder wissen wer ich bin..n anonymbutten wär nett..)

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  2. Hey L...
    das ist so schade, weil: schau dich an. Weißt du, wie hübsch du bist? Du bist jung, gehst aufs Gymnasium, siehst super aus und hast in diesem Leben noch alle Chancen der Welt. Du hast die besten Voraussetzungen! Und jetzt stell dir im direkten Vergleich z.B. mal einen alten, arbeitsunfähigen Mann vor.
    Vielleicht legt sich das mit der Bulimie wieder, wenn du aus deiner alltäglichen Routine raus bist. Vielleicht lebst du irgendwann in einer WG, findest einen Freund oder sonstwas.. Das wird schon!!
    Du könntest fürs Erste deine Mama fragen, ob sie dir hilft. Ob sie dich überall hin mitnimmt, z.B. auch zur Arbeit (falls das geht), damit du keine Chance hast zu fressen und zu kotzen.

    Fühl dich gedrückt <3

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  3. Ich weiß es klingt blöd. Aber gib nicht auf!
    Du siehst gerade wir alle sich mit dem Thema beschäftigen aber es würde sie mehr zerreißen, wenn du es tust und sie es nicht gemerkt hätten. Und mir sie mein ich jetzt schon alle aus deinem Umfeld.
    Ich kenne diese Gedanken, bei mir werden sie auch schlimmer und konkreter. Nur denke ich immer das meine Mutter es nicht verkraften würde, aber sie wäre nicht stark genug mir zu folgen. Deswegen Leb ich für sie weiter, auch wenns so verdammt schwer wird für mich.
    Bitte geb du auch nicht auf! Besinn dich auf die Zeit in der es dir wieder gut ging, nach der Klinik.
    Bist du noch in ambulanter Therapie? Bitte such dir Hilfe. Du willst doch da raus.

    Stay strong
    Engelchen

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  4. Ich weiß es klingt blöd. Aber gib nicht auf!
    Du siehst gerade wir alle sich mit dem Thema beschäftigen aber es würde sie mehr zerreißen, wenn du es tust und sie es nicht gemerkt hätten. Und mir sie mein ich jetzt schon alle aus deinem Umfeld.
    Ich kenne diese Gedanken, bei mir werden sie auch schlimmer und konkreter. Nur denke ich immer das meine Mutter es nicht verkraften würde, aber sie wäre nicht stark genug mir zu folgen. Deswegen Leb ich für sie weiter, auch wenns so verdammt schwer wird für mich.
    Bitte geb du auch nicht auf! Besinn dich auf die Zeit in der es dir wieder gut ging, nach der Klinik.
    Bist du noch in ambulanter Therapie? Bitte such dir Hilfe. Du willst doch da raus.

    Stay strong
    Engelchen

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  5. Hey, bitte gib dich nicht auf... Du bist so viel mehr als diese unendlichen Gedanken und du hast so viele Chancen ohne deine Krankheit. Und es gibt ein Leben ohne, auch für dich. Ich weiß, du denkst, alle anderen können schön labern, aber weißt du, es gibt Menschen, denen es scheiße ging und die es da raus geschafft haben, warum du nicht auch? Wirklich, warum? Es gibt keinen logischen Grund.
    Bitte, bitte hol dir alle Unterstützung, die du kriegen kannst. Tu ALLES, was dir nur irgendwie helfen könnte, aber bitte geb dich nicht auf.

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  6. Ich verstehe nicht, weshalb deine Mütter nichts unternimmt. Wie kann sie nicht ruhig schlafen, wenn ihre Tochter hochgradid suizidgefährdet ist? Auch, wenn es hart ist: Du musst vor die selbst geschützt werden!

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    1. Gott was du imma für Drama machst olle !

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  7. Ich stand oft am Gleis vor 2 Jahren und habe mir überlegt, ob ich da jetzt einfach liegenbleibe. Einfach, weil ich wusste und auch bestätigt bekommen habe, dass ich mit der Krankheit (chronische Depression) nicht nach einer Therapie fröhlich über die Felder hüpfe. Sondern das die Scheiße für immer bleibt.

    Ich bin trotzdem froh, es nicht getan zu haben. Der Umschwung kam, als ich beim ritzen (kennst du wahrscheinlich, dieser Trance Zustand. Man bekommts gar nicht mit) fast die Aorta erwischt habe. Ich fand das später im Krankenhaus nach dem nähen extrem lustig und gleichzeitig beängstigend und dumm. Ich stand oft vorm Gleis, habe überlegt bei völlig klarem Verstand und dann liegen ein paar Millimeter zwischen Leben und Tod und ich kriege es nicht mal mit. Ist das nicht dumm? So ähnlich mein Gedankengang.

    Mittlerweile geht es mir besser, soweit ich das sagen kann. Ich muss mich damit abfinden, dass ich immer wieder in Depressionen versinke und den ganzen Folgeerkrankungen. Trotzdem freue ich mich irgendwie auf meine Zukunft, weil ich mir ein Ziel gesetzt habe. Ich will nicht, dass ich mich umgebracht habe und irgendwann später wäre mein Leben so richtig geil gewesen. Vor 2 Jahren dachte ich nicht mal dran, dass ich Klassenbeste bin, jedem meine verfickte Meinung sagen kann und seid 4 Monaten nicht mehr geritzt habe.

    Du hast ja auch dieses typische "Ich bin an allem Schuld" denken. Es hilft mir, es so zu sehen: Ich bin an allem schuld, aber ich weiß das meine Eltern lebenslang traumatisiert wären und dann wäre ich wirklich daran schuld. Wegen dem Selbstmord. Ohne Kompromisse. Das versuche ich auf jeden Fall zu verhindern.

    Ich hoffe du packst das. Ich hoffe es wirklich. Ich verfolge dich seid Anbeginn deines Blogs. Habe mir deine Texte oft durchgelesen während es mir schlecht ging und auch in der Klinik stundenlang bis mein Handyakku leer war.

    Ich sage dir nicht, dass man eine Erkrankung loswerden kann, sondern das man lernen kann damit zu leben. Ein sinnvolles Leben. Leider muss man es lernen.

    Liebe Grüße ♥

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