11.50 Uhr - Aufstehen, fertig machen, 'frühstücken'.
Habe sogar mehr gefrühstückt als sonst und fühlte mich nicht schlecht dabei. Ich war danach angenehm satt und es war ok. Gemüse, Obst und nen bisschen Joghurt/Quark macht nicht dick.
13 Uhr - Papa holt mich ab und wir gehen gemeinsam mit seinem Hund eine große Runde spazieren. Ich unterhalte mich mit ihm und fühl mich einfach mal normal.
14.30 Uhr - Ich bin wieder zu Hause. Der Hund bleibt heute über Nacht bei mir, Papa hat keine Zeit. M. schreibt mir und will wissen, wann er kommen soll. Meine Laune sinkt plötzlich.
15 Uhr - Mama kommt nach Hause. Meine Laune ist im Keller. Plötzlich fühl ich mich unglaublich vollgestopft und ich hab keinen Bock mehr auf M. Es gibt Stress mit ihm.
16.15 Uhr - Ich muss nochmal zum Kieferorthopäden und meine Krankenkassenkarte nachreichen. Die kleine Radtour tat mir gut. Meine Laune ist ein wenig besser, aber immernoch komisch.
Tja, und dann ging wieder alles schief. Ich hab M. abgesagt und fühlte mich schlecht dabei. Ich kann momentan einfach nicht diese Nähe aushalten.. andauernd jemanden um mich rum haben, das geht nicht. Ich will allein sein. Hab richtig Sehnsucht danach einfach allein zu sein und gleichzeitig will ich das auch wieder nicht!
19.45 Uhr - Ich flüchte vor dem Stress mit M. und Mama und ihrem Freund mit ihrer scheiß guten Laune und gehe mit dem Hund raus. Das Abendessen fühlt sich falsch in mir an. Ich weiß aber, dass es wieder nicht genug war heute. Die Musik dröhnt laut in meinen Ohren, die Kälte umhüllt mich und es tut gut an der frischen Luft zu sein.
20.50 Uhr - Ich sehe unsere Wohnung. Wieso ist kein Licht an? Mama und ihr Freund weg. Freuen? M. entschuldigt sich bei mir. Ich war doch scheiße zu ihm? Warum ist er bloß so nett zu mir?
21 Uhr - Ich ruf Mama an. Sie ist bei ihrem Freund und plappert mich munter voll. Ach, ich hab dir übrigens ne Rolle Kekse auf deinen Laptop gelegt. Damit war die Entscheidung getroffen, dass ich fressen werd. In meinem Kopf hab ich schon hin und her überlegt, aber wollte es lieber nicht, aber Mama hat mir die Entscheidung abgenommen. Ich wollte Kekse. Ich wollte die Trauer und die Wut mit Keksen ersticken.
21.15 Uhr - Ich beginne zu fressen, wie willenlos. Immer mehr schieb ich mir rein. Wollte ich nicht nur Kekse? Suppe, Weißbrot, Kuchenteig, Fladenbrot mit Ei und Käse, Toast, nochmal Kuchenteig, Zwieback, Schokoriegel und aah, die Kekse!
21.45 Uhr - Ich bin so voll, dass es weh tut. Der Hund schaut mich verwirrt an. Sry, Sam. Muss kotzen gehen.
22.45 Uhr - Ich bin fertig. Fühle mich furchtbar. Die Waage zeigt 45,4kg. Ich ärgere mich und hoffe, dass die 400g morgen wieder weg sind. Wollte ich nicht zunehmen?
23.15 Uhr - Ich räume die Küche auf und verabscheue mich. Schreibe M. und versinke in Selbsthass.
Hier sitze ich nun und weiß nicht weiter. Wie so oft. M. ist nett zu mir und ich ertrag es nicht. Ich war so ungerecht zu ihm.
Ich weiß auch gar nicht mehr, wofür ich mir eigentlich Mühe gebe mit dem Essen. Ich ertrag dieses ekelige Gefühl von Essen in mir und versuche auf meinem Körper zu hören und ihm etwas zu geben, wenn er sich meldet und trotzdem häng ich am Ende des Tages wieder irgendwo kotzend, weil mich irgend ne 'Kleinigkeit' wieder fertig macht. Ganz im Ernst, da kann ich es auch lassen. Ich fühle mich noch hundert mal schlechter, wenn ich dann einen 'guten Tag' kaputt mache. ACH ALLES SCHEIßFICKMIST!