Zahlen

HG: 67kg BMI: 25,8
TG: 38kg BMI: 14,7

Samstag, 12. Oktober 2013

Ich weiß doch auch nicht, was ich will!

Ich will nicht esssgestört sein. Nein, das will ich wirklich nicht. Wer will das schon? Klar, ich möchte dünn sein und immer dünner werden. Aber was bringt mir das denn? Nichts und wieder nichts. Keiner wird mich mehr mögen, wenn ich langsam aber sicher immer mehr verschwinde. Ich hab Freunde denen es rotzegal ist, ob ich 50, 60 oder 70 Kilo wiege, aber ihnen wird es nicht egal sein, wenn ich leichenblass und völlig entkräftet durch die Schule schleiche. M. liebt mich, so wie ich bin! Und ihm ist es ebenso herzlich egal, ob ich jetzt 3 Kilo zunehme oder 5 oder 8! Aber auch er guckt nicht zu, wenn ich weiter abnehme!
Aber ich kann es nicht lassen. Mein Hirn ist da wie blockiert.
Essen = böse
Zunahme = fett
Abnahme = Freude Ich mach mich immer mehr kaputt
Nahrungsaufnahme = undiszipliniertes Schwein
Kotzen = Versager
leerer Magen = du hast keinen Hunger
Schwindel = stell dich nicht an
Die Liste kann ich endlos so weiterführen.
Ich weiß, dass ich krank bin, aber ich will es nicht wahrhaben. Verschließe die Augen davor, dass ich Hilfe brauche. Dringend. Immer wieder falle ich in tiefe Löcher, verbringe meine Tage mit fressen und kotzen und kämpfe mit dem Drang mich selber aufzuschlitzen. Das ist kein Leben und ich will es dennoch nicht ändern.
Meine Mutter und ich haben zwar kein gutes Verhältnis, aber irgendwo und irgendwie würde sie mir helfen, wenn sie es wirklich wüsste. Wenn sie aus meinem Mund hören würde, dass ich esssgestört bin, dass ich mich selbst verletzte, dass ich sterben will. Alle würden mir helfen und dennoch hab ich angst. Angst, dass sie es doch nicht tun und mich fallen lassen. Angst, dass sie mich total kontrollieren. Angst, dass ich immer dicker und dicker werde.
Dabei bräuchte ich das! Mir müsste jemand das Essen hinstellen und sagen Iss, es macht dich nicht dick! immer und immer wieder. Man dürfte mir keine Möglichkeit geben mich in meine Bulimie-Welt zu flüchten und man müsste mir zuhören. Ich bin so allein in mir drin und es zerreißt mich. Ich will reden, aber mein Mund ist wie zugeklebt.
Gestern.. da hatte ich einen Erfolg. Ich habe geredet. Ok, geschrieben, aber ich habe es getan. Mich getraut. Nach dem Abendbrot (nachmittags), was aus einer großen Portion Salat ohne Dressing, Eiweißpancakes und nem halben Apfel bestand, dachte ich, ich müsste sterben. Erst kam der Drang weiterzuessen und dann plötzlich wollte ich es nur aus mir raus haben. Ich saß vor meinem Pc und starte mein fddb Ernährungstagebuch an. 216kcal. Es sind nur 216kcal den ganzen Tag über verteilt. Nicht kotzen. 
Aber die Gedanken gingen nicht und da hab ich M. geschrieben. Hab es einfach getan auch wenn es affig war War es nicht! und ihn gebeten mir zu bestätigen, dass ich davon nicht dick werde, dass ich Essen brauche und alles ok ist. Es hat geholfen. Dennoch fühl ich mich fetter denn je. Das ist schrecklich. Das Gewicht liegt um die 47kg und meine Maße sind auch wieder weniger geworden und trotzdem denke ich jedes Mal, wenn ich den Spiegel schaue, dass ich dicker geworden bin. Wieso seh ich mich nicht, wie alle andern?

Und uuuuh! 34 Follower! Freut mich so, dass ich hier nicht alleine bin. 1000 Küsse an euch.♥

3 Kommentare:

  1. Danke für deinen Kommentar, der hat mir echt den Tag gerettet. Du hast recht, ich darf jetzt nicht einfach aufgeben! :) Ich freue mich sogar wieder auf meinen Geburtstag auch wenn ich noch nicht weiß wie der essenstechnisch laufen soll. Das entscheide ich spontan :D

    Ich kann deine Gedanken sooo gut nachvollziehen...Man weiß genau dass man krank ist und sich kaputt macht, will das ganze nicht mehr, aber trotzdem ist der Wunsch danach dünn zu sein stärker.
    Habe den Mut und rede über deine Probleme! Dass du gestern mit M. geschrieben hast war schon ein guter Schritt in die richtige Richtung. Ich habe mich meiner besten Freundin anvertraut und auch wenn sie zuerst etwas geschockt war kann ich jetzt (fast) problemlos und offen mit ihr über das Thema reden. Außerdem bestätigt auch sie mir immer wieder dass ich Essen brauche und nicht abnehmen muss. Klar lösen sich dadurch deine Probleme nicht aber es tut verdammt gut darüber zu reden und sich nicht mehr so alleine zu fühlen. Sie hat mir auch angeboten mit ihr zu einer Beratungstelle zu gehen aber so weit bin ich einfach noch nicht. Wäre das vielleicht was für dich?

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  2. Es ist irgendwie schade dass du dich in dem wiederfindest was ich geschrieben habe, ;/ aber es freut mich trotzdem (: es ist immer schön zu wissen dass man nicht alleine mit solchen Gedanken ist.
    Danke für das liebe Kommi <3

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  3. Nochmal zu deinem heutigen Eintrag:
    Ich habe das auch. Zu wissen dass man krank ist, aber es einfach verdrängen. Hilfe wollen, aber auch nicht. Bei mir ist es so dass ich mir dann vorstelle was es bedeuten würde "gesund" zu werden, was man alles tun müsste und was man eben nicht mehr tun dürfte und dann komme ich am Ende immer zu dem Schluss, dass ich dann doch nicht soo krank bin und das schon geht wenn ich erstmal ein bisschen weniger kotze...
    wäh :/

    Ich finds mutig von dir dass du mit jemandem drüber geredet hast. Ich könnte das nicht. Ich hoffe dass du öfter mit jemandem drüber reden kannst.
    Bleib stark ok (: <3

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