Hirn, halt's Maul.

Es ist zum Mäuse melken, verfickt nochmal! ES KANN DOCH NICHT SEIN, DASS SOBALD ICH ALLEINE ZU HAUSE BIN DAS FRESSEN UND KOTZE BEGINNE!? Das gibt es einfach nicht. Ich verstehe mich selbst nicht mehr.
Ich heule jeden Tag rum, dass es mir ja ach-so-scheiße geht und was änder ich? Nichts und wieder nichts. WIESO? Ich schaffe es nicht mehr zu essen - rede mir aber fleißig ein, dass ich es doch tu und es zuviel ist, wenn ich ca nen Hauch von Mama's Mittag esse - und mein Gewicht verabschiedet sich auch immer weiter nach unten. JAWOLL! Klinik ich komme.
Hab echt die Hasskappe auf. Ich renne von Arzt zu Arzt und von Psychologen zu Psychologen. Alle geben sich die größte Mühe mit mir und niemand ist sauer, wenn ich heulend ankomme 'Buhäää, habs schon wieder getan.'. Im Gegenteil sie muntern mich noch auf.
Wieso ist mein Hirn so schrott? Jedes Mal schaltet es sich einfach aus, wenn ich die Möglichkeit hab mehr zu essen, als gut ist. Jedes fucking scheiß verhurte Mal! Ich hab mir sogar einen Zettel an den KÜHLSCHRANK geklebt, der mich dran erinnern soll es nicht zu tun.. ja, der wird gekonnt ignoriert. OAHR, ICH HAB GRADE SO KEINEN BOCK MEHR!
Danach denke ich mir auch immer nur, ob ich denn noch ganz bei Trost wäre.
Ich weiß doch, dass ich in ne Klinik komme, wenn ich so weiter mache? Das ich so nicht gesund werden kann und alle enttäusche? Mama hat gesagt, dass ich evtl nen Hund kriegen würde, wenn ich mich bemühe und es schaffe da raus zu kommen.. ja, aber so sicher nicht! Soll keine Erpressung oder so von ihr sein, aber ich hab angesprochen, dass nen Haustier mir gut tun würde, weil ich dann endlich wieder ne wichtige Aufgabe hätte, Verantwortung, jemanden der mich WIRKLICH braucht und ich auch einfach oft abgelenkt wäre und sie meinte dann, dass sie da auch schon drüber nachgedacht hätte.

Meine Therapeutin gestern meinte, dass sich das Gehirn es sich immer so einfach wie möglich macht und dieses 'Essen und Kotzen' für mich eben ne zeitlang das beste und einfachste war, aber jetzt eben nicht mehr. Problem ist jetzt halt, dass sich das schon automatisiert hat, also dieser Nervenstrang im Gehirn jetzt dick ist und präsent und alles andere überschattet. Sie hat ein Beispiel genannt: Stell dir diesen Nervenstrang als Autobahn vor. Da ist der Weg schnell und einfach. So, alle anderen Alternativen, die eigentlich besser wären, sind nur ein kleiner rumpeliger Feldweg daneben. Du musst es jetzt schaffen, die Autobahn zu sperren und stattdessen den Feldweg zur Straße auszubauen, aber das dauert eben seine Zeit.
Ich fand das Beispiel eigentlich ganz passend, aber einfacher macht es mir die ganze Geschichte nicht.. Ich geb mir ehrlich Mühe, Leute und für mich ist es schon ein 'Erfolg', wenn ich mal 5 Minuten länger, als sonst drüber nachdenke, aber ich will es endlich schaffen einmal NEIN zu sagen.. Einmal. Das wäre so ein riesen Erfolg und wisst ihr was? Morgen ist ein neuer Tag und morgen schaff ich das!

Hab übrigens die Waage unter Mama's Bett gefunden und mich nach'm Kotzen draufgestellt. 43,6kg.. Mist.:(