Dämonen im Kopf

In meinem Kopf wohnen zwei Dämonen. Beide sind auf ihre Weise gut und böse. Ich hasse sie. Aber ich brauche sie. Ohne sie gibt es kein ich mehr. Ohne sie geht alles verloren, was ich noch hab.

Manchmal geben sie Ruhe. Solche Momente werden immer weniger, aber es gibt sie noch. Momente, wo ich einfach tue, was ich will. Wo keiner von beiden mir etwas zuflüstert, sondern sie mich einfach machen lassen. 

Tu was du willst, Kleines. Heute hast du frei.

Manchmal ist auch nur einer von ihnen present. Dann muss ich das tun, was er mir sagt. Aber meistens schreien sie sich gegenseitig in meinem Kopf an.
Einer von ihnen ist ein Hungerkünstler. Er zwingt mich nichts zu essen und solange zu warten bis mir schlecht  und schwindelig wird und ich Schmerzen habe vor Hunger. Dann kommt meistens der andere ins Spiel. Der hasst es zu hungern und will essen. Am liebsten den ganzen Tag. Und wenn ich dann schwächel und mein Hungerkünstler die Kontrolle verliert, kommt mein Nimmersatt und flüstert mir zu, wie lecker doch Schokolade ist und wie gut doch Nudeln mit fettiger Soße schmecken. Ich lasse mich verführen und schlag richtig zu. Wenn mein Bauch dann fast platzt, brüllt mein Hungerkünstler los. 

Was hast du getan!? Wolltest du nicht dünn sein? Kotz es aus! Mach Sport! JETZT!

Niedergeschlagen tue ich, was er sagt. Immer und immer wieder.
Sie wollen mir beide doch nur Gutes tun, aber sie können sich nicht einigen. Mein Hungerkünstler will mir helfen die Kontrolle zu bewahren, schlank zu werden, sportlich zu sein. Aber er übertreibt.

Mein Nimmersatt drängt mich manchmal unnötig dazu zu essen, aber meistens kommt er an, wenn es mir vor lauter Hunger schlecht geht. Dann will er mir doch nur helfen, dass ich nicht umkippe, dass es mir nicht noch schlechter geht. Aber er übertreibt.

Ich weiß nicht, ob ich sie vertreiben soll oder behalten soll. Sie tun mir eigentlich nicht gut. Vielleicht muss ich mich auch für einen entscheiden? Sie sollen verschwinden, bitte.