Zahlen

HG: 67kg BMI: 25,8
TG: 38kg BMI: 14,7

Montag, 3. Februar 2014

auf Dauerhunger folgt Appetitlosigkeit?

6.58 Uhr. Ich schlag die Augen auf. Fuck, verschlafen! Ich schließe nochmal die Augen. Mag nicht aufstehen. Der Tag startet schon scheiße und meine Nacht war auch nicht besonders lang und erholsam. Ist halt immer wieder schnieke, wenn man erst nicht einpennen kann und dann andauernd wach wird, weil man pissen muss oder die Muskeln krampfen.:)
Ich spring dann doch aus meinem Bett und mach mich im Eiltempo fertig. Für Frühstück ist keine Zeit. Bloß ein Kaffee mit Sojamilch landet in meinem Magen. Würde mir ja was Essbares mit in die Schule nehmen..wenn ich vor andern Leuten essen könnte. Stattdessen schmeiß ich die Thermoskanne mit dem Tee noch schnell in meine Tasche und rase zur Schule.
Die ersten vier Schulstunden rauschen an mir vorbei. Ich fühle mich wie in Zuckerwatte gehüllt. So komisch benebelt. In der 2. großen Pause muss ich zu meiner Deutschlehrerin und nen Zettel abholen. Ich will schon gehen, da packt sie mich am Arm. Sie ist die einzige Lehrerin, die Bescheid weiß. Wie geht's dir momentan? Nicht so gut. Nicht so gut..hm. Wiederholt sie leise. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag es mir. Ich spüre den Kloß in meinem Hals und zwinge mich dennoch zu einem Lächeln. Nein, ist schon ok. Ich schüttel den Kopf und flüchte.
Dem Biounterricht kann ich nicht mehr folgen. Egal, wie sehr ich versuche den Worten des alten gemeinen Männchens da vorne zuzuhören.. es gelingt mir nicht mehr. Er faselt was von Basenpaaren und Replikation und ich denke mich weg. Meine Wadenmuskeln ziehen leicht, meine Hände und Zehen sind so kalt, dass ich sie kaum noch spüre, meine Arme kribbeln und die Minuten sind so zäh wie Kaugummi.
Endlich! Das erlösende Klingeln. Ich schlepp mich die Treppen runter. Ich hab keinen Hunger, aber ich weiß, dass ich dringend Energie brauche. Bei meinem Fahrrad angekommen muss ich mich selbstmotivieren mich da jetzt draufzusetzen und loszufahren. Es kostet soviel Kraft in die Pedale zu treten..
Zu Hause ist das Essen noch nicht fertig. Ich könnte weinen. Bin so fertig. Mama versucht mich besorgt davon zu überzeugen schon ne Kleinigkeit zu essen, aber ich lehn ab. Zu viele Kalorien dann. Mama lädt mir den Teller randvoll mit Gemüse-Bohnen-Eintopf. Übertreib nicht, Mama. Ich schiebe den Teller auf ihren Platz. Resigniert schöpft sie eine neue, kleinere Portion. Ich esse brav auf. Aber es bleibt bei der einen Portion. Danach noch nen Kaffee mit Sojamilch.
Mama geht arbeiten. Normalerweise werde ich dann immer ganz kribbelig und beginne zu fressen, aber heute war es anders. Ich musste mich nachmittags sogar selber dazu aufraffen noch etwas Gemüse, Obst und Joghurt zu essen. Hunger hatte ich eigentlich nicht, aber nen Teller Eintopf und Kaffee ist jetzt eben nicht so der Wahnsinn..

Das war's bis jetzt. Meine Schwester ist eben gekommen und gleich gibt es dann nochmal nen Teller Eintopf für mich und ganz eventuell nen Stück Fladenbrot aber irgendwie bezweifel ich das. Dann war es wieder zu wenig heute. Züchte mir die nächste Fressattacke an und verdränge doch den Gedanken, denn eigentlich war selbst das heute zu viel und eigentlich hat es mir gefallen so lange nichts zu essen ohne jegliches Hungergefühl.

Edit: 2 Teller Eintopf.

1 Kommentar:

  1. Ja, die Angst ist da und sie ist wirklich groß und wie gesagt, ich vertrau mir selbst nicht, denn ich kenne mich und weiß dass wenn ich mich zu dick finde nach der Klinik, beginnt das gleiche Spiel von vorn und dann bin ich am Ende genau an dem Punkt wo ich vor 2 Monaten war und dann beginnt der ganze Misst wieder von vorne. :/
    Ich wünsche dir viel Glück und ich finds richtig supi, dass du versuchst genug zu essen(auch wenn du dein Frühstück ausgelassen hast)- aber da hoffe ich auch, dass du solche Dinge in Zukunft lässt. Du machst zurzeit übrigens wahnsinnige Fortschritte! <3

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